Veranstaltung: | Kommunalwahlprogramm 2019 |
---|---|
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 25.07.2018, 19:31 |
Antragshistorie: | Version 1 |
A5NEU: 5. Kapitel: Soziales und Gesundheit
Text
Kapitel Soziales und Gesundheit
Für uns GRÜNE bedeutet Sozialpolitik: Wir wollen die Teilhabe von Menschen
fördern, die aus unterschiedlichen Gründen bisher nicht in der Mitte der
Gesellschaft stehen. Wir sind überzeugt davon, dass es von großem Wert für
unsere Stadt ist, dass ausnahmslos alle in unsere Stadtgesellschaft integriert
werden. Das schließt sowohl Menschen in allen Altersstufen und Lebenslagen als
auch Migrant*innen ein. Dabei haben wir GRÜNE auch die Frage nach Gesundheit und
Selbsthilfe fest im Blick. Wir sind überzeugt davon, dass es die Aufgabe der
Stadt ist sowohl für schnell verfügbare und qualitativ angemessene Angebote der
Prävention als auch für die ambulante und stationäre Krankenbehandlung und
Pflege zu sorgen.
Hinschauen - starker Einsatz gegen Kinderarmut
Wir GRÜNE sind davon überzeugt, dass es die Verantwortung einer starken
Gemeinschaft ist, schlechte Startbedingungen auszugleichen. Jedes fünfte Kind in
Mannheim lebt in einem Haushalt, der auf Transferleistungen angewiesen ist.
Kinder alleinerziehender Elternteile sind besonders oft von Armut betroffen.
Armut wirkt sich erheblich auf die soziale Teilhabe, die Gesundheit und die
Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern aus. Armut führt zu einer
sozialen Stigmatisierung, die bereits bei den Jüngsten beginnt und die dazu
führt, dass es Betroffenen oft auch im Erwachsenenalter nicht gelingt, einen Weg
aus der Armut zu finden. Um dem entgegenzuwirken fordern wir GRÜNE zu prüfen, ob
die veränderten Regelungen beim Unterhaltsvorschuss in Mannheim sach- und
zielgerecht umgesetzt werden können und die erhoffte Wirkung entfalten. Wir
wollen, dass überall dort, wo die Stadt oder die freien Träger Kontakt zu
Kindern und deren Familien haben, auf die Entwicklungsbedingungen und -chancen
jedes Kindes geachtet wird. Wir GRÜNE fordern den Ausbau passgenauer
Unterstützungsangebote für Eltern und Kinder. Besonders bei den "Frühen Hilfen"
und den Entwicklungsstandsuntersuchungen im 4. Lebensjahr in den KITA-
Einrichtungen sehen wir noch Ausbaumöglichkeiten, um betroffenen Kindern und
ihren Familien noch besser und zielgerichteter helfen zu können. Wir sind
überzeugt davon, dass multiprofessionelle und netzwerkübergreifende Teams diese
Herausforderung am besten bewältigen können und wollen diese unterstützen.
Jugendarmut - Präventionsangebote ausbauen
Noch häufiger als Kinder sind in Mannheim Jugendliche von Armut betroffen. Bei
ihnen kommen neben schwierigen familiären Ausgangslagen weitere
Herausforderungen hinzu. Auch hier wollen wir GRÜNE entschieden gegensteuern.
Ein wichtiger Baustein dazu ist Präventionsarbeit in unterschiedlichen
Bereichen. Gerade in die Schuldenfalle tappt man schon früh über Handyverträge,
Internetbestellungen und Ratenzahlungsangebote. Wir GRÜNE wollen ganz besonders
die Präventionsarbeit in diesem Bereich an den Schulen stärken. Hier kann ein
wichtiger Beitrag dazu geleistet werden junge Menschen dabei zu unterstützen
eigenverantwortlich zu handeln und sich nicht durch Werbung und unseriöse
Angebote von Kreditinstituten ködern zu lassen.
Guter Start ins Berufsleben
Wem nach der Schule der Übergang ins Berufsleben glückt, der/ die hat gute
Chancen in ein selbstbestimmtes Erwachsenenleben zu starten. Darum wollen wir
GRÜNE an dieser entscheidenden Schwelle, die bereits bestehenden
Hilfemöglichkeiten weiter ausbauen und verbessern. Denn auch wenn das Angebot an
Lehrstellen derzeit so gut ist wie nie, gibt es viele junge Menschen, denen der
Übergang nicht alleine gelingt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Wir GRÜNE
werden darum das Übergangsmanagement weiterausbauen, um zu vermeiden, dass die
Betroffenen unnötige Schleifen drehen oder gar in den Sozialhilfesystemen
landen. Wir GRÜNE fordern darum, dass die bisherigen Ergebnisse der
Jugendberufsallianz überprüft werden und deren Arbeit weiterentwickelt wird.
Insbesondere wollen wir darauf achten, dass bei der Arbeit der
Jugendberufsallianz Jugendliche mit Behinderung, die besonderer Unterstützung
bedürfen, besonders berücksichtigt werden.
Inklusion in allen Lebensbereichen
Auch 10 Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention und 7 Jahre
nach der Erstellung des Mannheimer Aktionsplans zu deren Umsetzung, gibt es im
Bereich Inklusion in unserer Stadt noch viel zu tun. Wir wollen Menschen mit und
ohne Behinderung in allen Lebensbereichen zusammenbringen. Barrierefreie
Wohnungen sind dazu eine Grundvoraussetzung. Wir GRÜNE wollen das städtische
Programm zu Förderung der Barrierefreiheit weiterentwickeln. Weitere bauliche
Veränderungen und die dringend notwendigen Umrüstungen im Hinblick auf die
Bereitstellung von Informationen in einfacher Sprache sollen damit umgesetzt
werden.
Gemeinsam leben - Gemeinsam arbeiten
Um die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung zu fördern, setzen
wir GRÜNE uns für die verstärkte Förderung von Integrationsbetrieben ein.
Außerdem unterstützen wir die Schaffung von ausgelagerten Arbeitsplätzen aus
Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Unternehmen des ersten
Arbeitsmarktes. Beim Übergang in den ersten Arbeitsmarkt müssen sie
professionell begleitet werden. Auch die Stadtverwaltung und die städtischen
Gesellschaften sind in der Pflicht, Arbeitsplätze bereit zu stellen. Wir werden
uns dafür einsetzen, dass bei städtischen Ausschreibungen soziale Kriterien wie
die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung und Langzeitarbeitslosen
mit berücksichtigt werden. Wir GRÜNE fordern, dass für Menschen mit Behinderung
verbesserte Zugänge zum allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen werden. Wir werden
uns dafür einsetzen, dass geprüft wird, inwiefern das Hamburger Konzept der
Ausbildung zur "KITA-Helferin" auch in Mannheim umgesetzt werden kann.
Hilfe, die bei den Menschen ankommt
An vielen Stellen ist zu spüren, dass die Schere in unserer heutigen
Informationsgesellschaft immer weiter auseinander geht. Trotz allzeit aktuell
verfügbarer Informationen aus dem Internet und Vernetzung über die Sozialen
Medien gibt es Menschen, die an dieser Form der Kommunikation und
Informationsbeschaffung nicht teilnehmen können. Wir GRÜNE wollen darum die
Angebote der aufsuchenden gesundheitlichen und psychosozialen Versorgung und
Beratung für Menschen in besonders belasteten Lebensverhältnissen, wie
beispielsweise psychische Erkrankungen oder Obdachlosigkeit weiter ausbauen und
die entsprechenden Konzepte der freien Träger finanziell so ausstatten, dass
mehr Betroffene erreicht werden können.
Mit niedrigschwelligen Hilfeangeboten Obdachlosigkeit verhindern
Wer einmal in die Abwärtsspirale aus Schulden, Mahngebühren und Pfändungen
geraten ist, findet nur schwer wieder heraus. Aus diesem Grund wollen wir GRÜNE,
dass die kostenlose/kostenreduzierte Schuldnerberatung für weitere
Personengruppen ermöglicht wird. Denn am Ende einer solcher Abwärtsspirale steht
oft der Verlust der eigenen Wohnung und im schlimmsten Fall die Obdachlosigkeit.
Rückblickend können meist Situationen identifiziert werden in denen geeignete
Beratung und Unterstützung notwendig gewesen wäre, um Wohnungslosigkeit zu
vermeiden. Wir GRÜNE wollen, dass auch die entsprechenden niedrigschwelligen
Beratungsangebote der freien Träger ausgebaut werden. Dazu wollen wir die
notwendigen Mittel bereitstellen.
Helfende Berufe stärken
Soziale Berufe sind wichtig und ganz sicher nicht umsonst. Davon sind wir GRÜNE
überzeugt. Wir wissen aber auch, dass die Erfolge von Arbeit im sozialen Bereich
nur schwer in Zahlen darstellbar und ihre Erfolge oft erst mit Verzögerung für
die Gesellschaft festzustellen sind. Die Arbeit der Menschen in sozialen Berufen
ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Leider fehlt es ihnen aber oft an der
notwendigen Anerkennung und Unterstützung. Der Grundsatz "Gute Arbeit ist gutes
Geld wert" sollte nicht nur für den öffentlichen Dienst der Stadt Gültigkeit
haben. Es ist gut und richtig, dass die Stadt selbstverständlich Tariferhöhungen
nachvollzieht und auch Sachkostensteigerungen für den öffentlichen Dienst
haushalterisch umsetzt. Dies gilt jedoch nicht in gleichem Maße für die freien
Träger, welche subsidiär für unsere Stadtgesellschaft Aufgaben verbindlich
übernehmen. Wir GRÜNE werden weiterhin alles unternehmen, um diese
Ungleichbehandlung zu beenden. Denn die Trägervielfalt bei der Bewältigung
öffentlicher Aufgaben ist für uns schon aus Gründen der Wahlfreiheit, aber auch
für die Qualitätssicherung ein großer Wert.
Vereint statt Einsam
Wer seine Nachbarn kennt und sich gegenseitig im Alltag unterstützt, lebt
zufriedener und glücklicher. Doch gerade im urbanen Raum besteht die Gefahr zu
vereinsamen. Alter und Krankheit spielen dabei eine große Rolle. Wir GRÜNE
wollen der Vereinsamung unter anderem von älteren Menschen in der Stadt
entgegenwirken und den Zusammenhalt stärken. Dazu bauen wir auf die
Unterstützung von nachbarschaftlichen Netzwerken und aufsuchender Sozialarbeit.
Außerdem wollen wir auch andere innovative Projekte und Ideen in diesem Bereich,
wie zum Beispiel betreute Wohngruppenangebote und gemeinschaftliche Wohnformen
für Menschen verschiedener Altersstufen fördern, durch die mehrere Generationen
sich gegenseitig mit ihren individuellen Fähigkeiten und Erfahrungen
unterstützen und bereichern können. Entsprechende bereits vorhandene Angebote
werden wir unterstützen.
Leben im Quartier
In den verschiedenen Stadtteilen gibt es ganz unterschiedliche Quartiere. Hier
fühlen sich Menschen zu Hause und kennen sich aus. Das Expertenwissen der
Bewohner*innen eines Quartiers wollen wir GRÜNE nutzen und den Zusammenhalt und
die interkulturelle und generationsübergreifende Gemeinschaft in der
Nachbarschaft stärken. Ein geeignetes Instrument ist aus unserer Sicht das
Quartiermanagment. Dieses wollen wir stärken und ausbauen. Es gibt aber weitere
Möglichkeiten der Gemeinwesenarbeit, wie beispielsweise Angebote der
aufsuchenden Sozialarbeit, Streetwork und die Bewohnerarbeit. Auch
Stadtteilkonferenzen haben sich bereits in einigen Stadtteilen als geeignetes
Instrument zur Vernetzung der Akteur*innen in der schulischen und
außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit bewährt. Wir GRÜNE wollen erreichen,
dass die richtigen Instrumente für die jeweiligen Quartiere bedarfsgerecht
eingesetzt werden und damit das Leben in den Quartieren stärken.
Helfen sich selbst zu helfen
Hilfe zur Selbsthilfe ist auch für den Gesundheitsbereich eine wichtige
Leitidee. In Mannheim gibt es eine große Anzahl von Selbsthilfegruppen zu den
verschiedensten Krankheitsbildern und Leiden. Diese Selbstorganisation wollen
wir absichern und stärken. Wir GRÜNE wollen erreichen, dass gerade auch
Bevölkerungsgruppen wie z.B. Migrant*innen, die bisher nur schwer durch
Selbsthilfegruppen erreicht wurden, zukünftig besser angesprochen werden können.
Den Gesundheitstreffpunkt wollen wir diesbezüglich stärken. Die
Gesundheitskonferenzen haben sich erfolgreich als wichtiger Baustein der
Gesundheitsfürsorge etabliert. Diesen wichtigen Prozess werden wir GRÜNE auch
künftig konstruktiv begleiten und mitgestalten.
Für unser Uniklinikum
In den vergangenen Jahren sah sich das Mannheimer Uniklinikum mit vielen
Herausforderungen und herben Rückschlägen konfrontiert. Nun ist das Haus
wichtige und erfolgreiche Schritte zur Konsolidierung gegangen. Diese Leistung
erkennen wir an. Wir begrüßen außerdem die verbesserte Zusammenarbeit von
Klinikum und Fakultät, unter anderem beim gemeinsamen Masterplan zur weiteren
baulichen Entwicklung. Vor allem lebt das Haus von seinen Mitarbeiter*innen,
deren großartige Leistung wir stets anerkennen. Wir GRÜNE stehen zur
Universitätsmedizin Mannheim und werden diese wichtige Größe in der
Gesundheitsfürsorge unserer Stadtgesellschaft auch weiterhin unterstützen und
finanziell absichern.
Würde und Selbstbestimmung auch in der Pflege
Die qualitativ hochwertige und respektvolle Begleitung und Versorgung unserer
pflegebedürftigen Mitbürger*innen ist uns GRÜNEN wichtig. Wir unterstützen darum
die Wünsche und Bestrebungen der meisten Betroffenen, möglichst lange im
gewohnten Lebensumfeld verbleiben zu können. Dazu bedarf es einem Ausbau
ambulanter, teilstationärer und pflegerischer Kurzzeitangebote. Wenn jedoch der
Fall einer stationären Pflegebedürftigkeit eintritt, muss auch weiterhin die
Wunsch- und Wahlfreiheit der Betroffenen für oder gegen ein Pflegeheim
Gültigkeit haben. Wir GRÜNE fordern, dass für alle das Wunsch- und Wahlrecht
gilt und lehnen die kostenorientierte Steuerung der Sozialverwaltung für
Transfergeldbezieher*innen ab.
Nicht nachlassen im Kampf gegen HIV und andere Infektionskrankheiten
Menschen mit Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis und anderen sexuell
übertragbaren Krankheiten werden auch heute noch von der Gesellschaft
stigmatisiert. Wir GRÜNE stellen uns gegen diese Stigmatisierung. Wir kämpfen
für neutrale, wertschätzende und niederschwellige Präventions- und Hilfsangebote
mit ausreichender Kapazität, um Neuerkrankungen weiter zu reduzieren und den
Betroffenen die bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen. Gerade bei sexuell
übertragbaren Krankheiten ist wichtig darauf hinzuarbeiten, dass auch Männer
regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um eine flächendeckende Prävention
und Behandlung sicherzustellen. HIV und Aids sind heute in Deutschland
glücklicherweise nicht mehr die gleiche tödliche Bedrohung wie in den achtziger
Jahren. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine schwerwiegende chronische
Krankheit. Wir GRÜNE wollen die Prävention stärken und die Weiterverbreitung von
HIV möglichst verhindern. Dafür ist es als erstes notwendig, dass sich jede*r
Bürger*in einfach und unkompliziert testen lassen kann. Die Kapazitäten dafür
wollen wir weiter ausbauen. Ebenso unterstützen wir GRÜNE den Einsatz von
Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zum Schutz vor Infektion bei zu erwartendem
Infektionsrisiko und wollen erreichen, dass sich alle Bevölkerungsschichten
diesen Schutz leisten können. Wir GRÜNE haben das Ziel, dass Mannheim eine "Fast
Track City - 90-90-90-0" wird, eine Stadt, in der 90% der Bevölkerung ihren
Status kennt, 90% der Betroffenen in Therapie ist, 90% der Therapierten die
Krankheit unter der Nachweisgrenze ist und es 0% Diskriminierung von Menschen
mit HIV oder Aids gibt.
Für die Menschen - Gegen Ausgrenzung
Für Menschen in stofflichen und nicht-stofflichen Süchten ist es wichtig, dass
die Gesellschaft, in der sie leben, sie nicht ausgrenzt und stigmatisiert. Wir
GRÜNE wollen darum Menschen helfen und in ihren Nöten nicht alleine lassen.
Präventive Maßnahmen sind dabei wichtig, um gerade junge Menschen zu informieren
und zu stärken. Es ist aber auch unsere Aufgabe jenen zu helfen, die sich in
Abhängigkeit befinden. Wir GRÜNE fordern darum, dass die Stadt die Einrichtung
eines niederschwelligen Drogenkonsumraums prüft und die Suche nach
Räumlichkeiten aufnimmt. Der Drogenkonsumraum soll dazu beitragen, dass unter
kontrollierten hygienischen Bedingungen das Risiko z.B. von Infektionen
verringert wird und gleichzeitig die Angebote der Drogenhilfe, wie zum Beispiel
psychosoziale Betreuung und weitere Beratungsangebote, in Anspruch genommen
werden können. Für uns GRÜNE ist ein Drogenkonsumraum ein wichtiges Angebot, um
die Zahl der Drogentoten zu senken und schwer suchtkranken Menschen vielfach
erprobte Hilfe anbieten zu können. Die bisherige Cannabis-Politik in Deutschland
und auch konkret in Mannheim ist gescheitert. Sie kriminalisiert einen großen
Teil unserer Gesellschaft und bindet Ressourcen der Polizei, die für mehr
Sicherheit in unserer Stadt benötigt werden. Wir GRÜNE unterstützen eine Wende
in der Cannabispolitik, die auf Prävention und kontrollierte Abgabe statt auf
Kriminalisierung und Schwarzmarkt setzt.
Hilfe bei kritischem Alkoholkonsum
Ein gefährlicher Alkoholkonsum und seine Folgen bleiben in unserer Gesellschaft
oft lange verborgen. Das Leid der Betroffenen und ihrer Angehörigen wird meist
erst spät sichtbar, wenn der Arbeitsplatz verloren ist und im schlimmsten Fall
Familien zerstört sind. Wir GRÜNE wollen, dass entsprechende Hilfsangebote
geschaffen werden, um gefährlichen Alkoholkonsum frühzeitig bekämpfen zu können.
Im Unterschied zu anderen Drogen ist die gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol
sehr hoch. Die damit verbundenen Gefahren werden viel zu oft verkannt. Es ist
wichtig gerade auch mit jungen Menschen präventiv über dieses Thema ins Gespräch
zu kommen und ihnen bei Bedarf Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Wir GRÜNE setzen
uns dafür ein, dass wertvolle Projekte wie HALT die Plätze aufsucht, an denen
sich vor allem jungen Menschen treffen (Neckarwiese, Rheinufer), um mit ihnen
ins Gespräch zu kommen und so präventiv riskanten Alkoholkonsum thematisieren zu
können. Regelmäßiger übermäßiger Alkoholkonsum ist ein großes und teilweise
deutlich sichtbares Problem an verschiedenen Plätzen und Treffpunkten in unserer
Stadt. Immer wieder kommt es zu Konflikten im öffentlichen Raum. Wir GRÜNE
kämpfen weiter für die Einrichtung einer Anlaufstelle für Menschen mit
Alkoholproblemen. Den Betroffenen wird damit ein eigener Ort angeboten, an dem
sie willkommen sind und an dem sie Hilfsleistungen in Anspruch nehmen können.
Wir werden dann prüfen, ob die Einrichtung eines Treffs mit Hilfsangeboten
ausreicht oder ob weitere Maßnahmen notwendig sind, um diesen Menschen zu
helfen.
Kommentare